Am Mittwoch (6.2.) wurde in Tunis der linke Oppositionspolitiker Chokri Belaïd (sprich Schukri Bela-id) ermordet. Viele Tunesier_innen machen die regierende islamistische Partei Ennahda für den Mord mit verantwortlich. Für sie war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Seit Mittwoch demonstrierten viele Tausende gegen die Ennahda und gegen die prekäre wirtschaftliche und soziale Lage. Am Freitag soll Chokri Belaïd beerdigt werden. Viele befürchten, dass es bei den anschließenden Protesten Tote auf Seiten der Demonstranten geben könnten, zumal schon ein Polizist durch Steinwürfe getötet wurde. Außerdem ist noch unklar, ob die Ennahda-Partei den Freitag überlebt. Der Premierminister Hamadi Jebali (sprich Hamadi Dschebali) will als Reaktion auf den Mord gegen den Willen seiner eigenen Ennahda-Partei die Minister gegen parteiunabhängige Technokraten austauschen.
Die Telefoninterviews mit Amin, ein Aktivist, und Lisa Janotta wurden am Donnerstag (7.2.) gegen 21:00 Uhr geführt.
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