Matthias Weik und Marc Friedrich kommen aus der Finanzbranche; trotz des etwas reißerischen Titels haben die Erklärungen zur Finanzkrise, zum Filz aus Finanzbranche und Politik fast schon beruhigende Wirkung. Geld, wie die Autoren öfters betonen, wird aus dem Nichts geschaffen. Die reale Wirtschaft wird sowieso nie exponenziell mitwachsen können, so wie die Schulden und Vermögen durch Zinsen gewachsen sind. Die Bank muss für einen 10.000-Kredit selbst nur 200 Eigenkapital (evtl. plus der niedrigen EZB-Zinsen) aufbringen. Die Autoren zeigen, wie Schulden zu Wertpapieren werden, wie mittels legaler Buchungstricks Gewinn zu Verlust wird oder umgekehrt. Statt auf Hartz4-EmpfängerInnen einzudreschen, erzählen die Autoren Anekdoten von exorbitanten Bezügen, lukrativer Frühverrentung und über die Party für Josef Ackermann auf Staatskosten im Kanzleramt. Leider empfehlen die Autoren in Interviews, Geld in bedenkliche Werte wie Edelmetalle (s. Bedingungen in Abbaugebieten) oder Land (s. Immobilienmarkt und Konzerne vs. Einzelhandel) anzulegen, oder auch in "Bauernhöfe" (s. Landgrabbing, Agrarsubventionen, Bodenpreise pro Hektar und Vermaisung für Biogas und Tiermast).
Buch aus dem Tectum-Sachbuchverlag
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